F3-Pressemeldungen
                                             
Zandvoort 19. - 21. Sept. 2003


Rennen 1:
Achtung Briscoe, Klien kommt!

Das erste Rennen der Formel 3 Euro Serie in Zandvoort wurde zum Großteil hinter dem Safety-Car gefahren und bescherte Christian Klien den dritten Sieg der Saison. Alexandre Prémat löste die erste Safty-Car-Phase aus, die den Tabellenführer Ryan Briscoe wertvolle Meisterschaftspunkte kostete. Das Rennen der Formel 3 hat einmal mehr eine alte Rennfahrerweisheit bestätigt: In der ersten Kurve kann man ein Rennen nicht gewinnen, aber verlieren. Das weiß jetzt auch Alexandre Prémat. Bei dem Versuch, Tabellenführer Ryan Briscoe in der Tarzanbucht zu überrumpeln, kollidierte Prémat mit dem Australier und schied aus. Briscoe konnte nach der Aktion einen Dreher nicht verhindern. Bis der Australier seinen Dallara-Opel wieder in der richtigen Fahrtrichtung hatte, war er nur noch 21. und konnte sich damit die Hoffnung auf Meisterschaftspunkte abschminken. Da nutze es ihm auch wenig, dass wegen seines Drehers gleich drei weitere Fahrer in der ersten Kurve strauchelten und das Safety-Car das Rennen frühzeitig neutralisierte. Denn bei der Leistungsdichte der Formel 3 Euro Serie können auch Ausnahmetalente keine Wunder vollbringen. Zumal Briscoe nicht viel Zeit für Überholvorgänge hatte. Der Japaner Sakon Yamamoto sorgte nach seinem Abflug nämlich für Safety-Car-Phase Nummer zwei. Und die dauerte fünf Runden lang, die sich Prémat, Bernhard Auinger und Jamie Green nach dem Startunfall aus der Box anschauen mussten. Als das Rennen endlich wieder frei gegeben war, blieben den besten europäischen Nachwuchsfahrern nur noch knapp vier Minuten für Positionsverschiebungen. Christian Klien konnte das alles ziemlich egal sein. Außer der Briscoe-Attacke in der ersten Runde gab es für ihn keine sonderlichen Höhepunkte im Rennen. Mit einem fehlerfreien Start-Ziel-Sieg, garniert mit der schnellsten Runde des Rennens, empfahl er sich einmal mehr als Zandvoort-Superstar. Das konnten auch Bruno Spengler und Olivier Pla auf den Positionen zwei und drei nicht verhindern, die Runde für Runde mit anschauen mussten, wie Klien sich langsam aber sicher aus dem Staub machte, um letztlich als Erster die Zielflagge zu sehen. Die Wünsche von Robert Doornbos wurden erhört: Vor heimischem Publikum konnte er das Rennen auf dem fünften Platz beenden, hinter Markus Winkelhock. Sein Landsmann Charles Zwolsman schaffte es dagegen in der kurzen Rennzeit nur, vom 21. auf den 16. Platz vorzufahren.


Rennen 2:
Briscoe schlägt zurück

Mit einem Spitzenstart holte sich Ryan Briscoe den Sieg des heutigen zweiten Rennens in Zandvoort vor seinem schärfsten Konkurrenten Christian Klien, dem Olivier Pla im Nacken saß. Bernhard Auinger und Simon Abadie rumpelten nach der ersten Kurve ineinander. Abadies Auto stand daraufhin auf dem Kopf und somit mussten, wie schon gestern, ein Drittel des Rennes hinter dem Safety-Car gefahren werden. Dass es Ryan Briscoe (PREMA Powerteam) Christian Klien (Mücke Motorsport) nicht leicht machen würde, war abzusehen. Doch dass der Australier nicht einmal 100 Meter brauchte, um das Problem Klien im 16. Lauf der Saison zu lösen, überraschte denn doch. Mit einem Blitzstart zog er vor der ersten Kurve an dem Österreicher vorbei und etablierte sich auf Platz eins, den er bis zum Sieg nicht mehr abgab. Auch dann nicht, als das Feld nach einer langen Safety-Car-Phase zum zweiten Mal gestartet wurde. Der Neutralisation des Rennens war ein Megashunt in der ersten Runde vorausgegangen. Einmal mehr war es die sogenannte Tarzanbucht, in der sich einige junge Herren nicht über die Vorfahrt einigen konnten. Und einmal mehr war es Bernhard Auinger (Superfund TME), der das Nachsehen hatte. Ausgangs der 180-Grad-Kehre kollidierte er mit Simon Abadie (LD Autosport) und landete neben der Strecke. Noch schlimmer erwischte es den Franzosen, der sich als Folge der Berührung überschlug. Glücklicherweise war danach nur Sachschaden zu beklagen. Es dauerte ein Drittel des Rennens, die beiden havarierten Fahrzeuge zu entfernen und die Strecke zu säubern. Erst dann konnte die Jagd auf Briscoe weitergehen. Doch seine Gegner hatten offensichtlich stumpfe Waffen. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Tabellenführer mit sechs Sekunden Vorsprung vor dem Tabellenzweiten ins Ziel kam. Der souveräne Vorsprung von Briscoe hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass Christian Klien alle Mühe hatte, sich Olivier Pla (ASM) vom Hals zu halten und Markus Winkelhock (Mücke Motorsport) auf Platz vier 17 Runden lang Alexandre Prémat (ASM) formatfüllend im Rückspiegel beobachten konnte. Robert Doornbos (Team Gninzani) konnte seinen Heimvorteil nicht im erhofften Maße umsetzen. Mehr als Platz sieben war für den Niederländer nicht drin. Sein Landmann Charles Zwolsman (Kolles) musste sich mit Rang 18 begnügen. Vier Rennen vor Saisonende ist es somit auch nach Zandvoort offen, wer die in diesem Jahr erstmals ausgetragene Formel 3 Euro Serie gewinnt und sich damit einen Platz in den Notizbüchern der Formel 1-Teamchefs sichert.

Quelle: www.f3euroseries.com