Int.
DMV-Preis
Hockenheimring - Grand Prix Kurs
04. - 06. Oktober 2002
Rennen Sonntag
(17. Lauf)
Matsuura ist
Vizemeister / Premieresieg für Siedler
Der
Österreicher Norbert Siedler hat es endlich geschafft: nach zwei
zweiten Plätzen gelang dem 19-Jährigen aus Wildschönau
der erste Sieg in der Int. Deutschen Formel-3-Meisterschaft. Im Dallara
3/02 Opel-Spiess des Swiss Racing Teams gewann Siedler das Saisonabschlussrennen
mit 14,5150 Sekunden Vorsprung. Auf dem 4,574 Kilometer langen Grand
Prix Kurs in Hockenheim hatte er sich für die richtigen Reifen
entschieden: "Ich konnte nur auf Sliks setzen, denn ich stand
ja nur auf dem 12. Startplatz. Von dort hat man bei normalem Rennverlauf
kaum eine Chance, zu gewinnen." Auch Vitantonio Liuzzi (Dallara
3/02 Opel-Spiess) und Markus Winkelhock hatten die richtige Reifenwahl
getroffen. Auf den profillosen Yokohama-Pneus pflügte der Italiener
und der Waiblinger durch das Feld zum zweiten, beziehungsweise dritten
Platz. Obwohl er völlig ohne Punkte blieb und nur auf dem 13.
Platz ins Ziel kam, konnte Kousuke Matsuura die Saison mit dem Titel
des Vizemeisters beschließen. "Das ist mir viel wichtiger.
Auch als Vizemeister findet man im internationalen Motorsport Beachtung,
denn jeder weiß, wie stark die Formel 3 in Deutschland ist",
so der Japaner.
Schon früh
zeichnete sich ab, dass rund zwei Drittel des 29-köpfigen Starterfeldes
hoffnungslos verwachst hatte. Als Wet-Race gestartet blieb die Reifenwahl
in der Entscheidung jedes einzelnen Piloten und schon ab der sechsten
Runde war klar, dass nur ein slikbereiftes Fahrzeug den Sieg einfahren
würde. Die Ideallinie war ab der sechsten Runde komplett trocken
und wurde für die Regenreifen zur Tortur. "Mir sind ganze
Stück aus den Reifen geflogen. Die Dinger sind regelrecht verbrannt",
kommentierte Timo Glock seinen vierten Rang. Dabei hatte der Odenwälder
am Anfang sogar den Sieg vor Augen. Von der Pole-Position gestartet,
setzte er sich an die Spitze des Feldes, musste jedoch dem Druck seines
Verfolgers Ryan Briscoe (Australien) nachgeben und sich ab Runde vier
auf dem zweiten Platz einfädeln. Briscoe wurde nach 30 Minuten
und 17 von ursprünglich 18 geplanten Runden auf dem fünften
Platz abgewinkt. Für das kleine Team Van Amersfoort Racing endete
die Saison ebenfalls versöhnlich: Kaichi Sato holte auf dem sechsten
Platz sogar noch einen Meisterschaftspunkt.
In der zehnten
Runde verschenke Vitantonio Liuzzi den Sieg. Der Italiener lief als
erster der slikbereiften Gruppe auf Gary Paffett auf. In der Haarnadelkurve
unterschätzte Liuzzi den Bremsweg von Paffett, geriet auf die
nasse Bahn und anschließend mit seinem Teamkollegen Bernhard
Auinger aneinander. Während der frisch gebackene Meister Gary
Paffett noch auf Platz sieben ins Ziel kam, fiel Auinger weit zurück
und nach neun Runden aus.
Vor allem Markus
Winkelhock zeigte, was auf Sliks möglich war. Nach einem Unfall
mit dem Niederländer Robert Doornbos fiel Winkelhock in der zweiten
Runde ans Ende des Feldes zurück, um dann bei abtrocknender Strecke
die große Aufholjagd zu starten. Winkelhock war dabei in jeder
Runde mehr als zehn Sekunden schneller, als die Konkurrenz. Timo Glock
gewann verdient den ZF-auto motor und sport-Juniorpokal, der den besten
Nachwuchsfahrer des Jahres auszeichnet.
Offizieller
Pressetext der Formel-3-Vereingung e.V.
www.formel3.com
-da, 06.10.02 |